Frau Holle lässt bitten
Es gibt nichts Schöneres als schneebedeckte Landschaften. Herrlich, diese großen, reduzierten Flächen, mittendrin schneebedeckte Berge, Bäume, Sträucher, bis hin zu kleinen, vereisten Details. Da können wir Smartphone-Fotograf*innen uns so richtig austoben! Auch für Stadtbewohner lohnt sich jetzt ein spontaner Fotowalk durch den Park, am Fluss entlang, oder einfach über den Marktplatz.
Damit deine Winterwonderland-Aufnahmen so richtig gelingen, habe ich hier sieben Tipps für dich:
Tipp 1: Gute Kleidung
Wer auf Motivjagt geht, muss sich wohlfühlen. Frierende Menschen, vor Kälte bibbernd, haben kein Auge für gute Motive und schon gar keine Lust, Model zu spielen. Sorge für warme Kleidung und vor allem für gutes Schuhwerk. Es macht keinen Spaß, frierend nach Motiven zu suchen. Touchscreen-Handschuhe sind in dieser Jahreszeit immer praktisch. Die gibt es in allen Größen und Varianten im Handel.
Tipp 2: Die Ausrüstung
Den Selfiesstick für die ganz besonderen Aufnahmen mit Perspektivenwechsel habt ihr ja sicher alle schon in eurer Tasche. Sehr praktisch ist ein externer Bluetooth-Fernauslöser. Dann kann man beim Auslösen die kalten Hände auch ab und zu mal in der Tasche lassen. Wer es gern klein mag und sich per Makrofotografie den wunderbaren Eiskristallen auf z. B. Pflanzen widmen möchte, sollte ein kleines Stativ dabeihaben. Für diese Zwecke lohnt es sich auch immer, ein gutes LED-Licht oder eine Taschenlampe einzustecken.
Tipp 3: Den Akku warmhalten
Fallen die Temperaturen unter 0°C, bricht die Spannung deines Akkus zusammen. Obwohl du mit einem vollgeladenen Akku aus dem Haus gehst, ist dein Display nach einer kurzen Weile schwarz. Halte darum deinen Akku warm, verstaue dein Smartphone zum Beispiel in der Innentasche deiner Winterjacke. Ein frierender Akku funktioniert nur bedingt und kann im schlimmsten Fall sogar Schaden nehmen. Schutzhüllen aus Silikon oder Filz sind ebenfalls hilfreich.
Tipp 4: Nutze das Licht
Nutze das Tageslicht gut aus. Im Winter steht die Sonne nicht so hoch am Himmel und auch nicht sehr lange. Jedoch bietet die schwache und oft blasse Sonne um die Mittagszeit schon beeindruckende Motive für Gegenlichtaufnahmen.
Tipp 5: Gehe ins Detail
Ein Vorteil der Smartphone-Fotografie ist der Abstand zum Motiv. Im Gegensatz zu größeren Kameras können wir sehr nah an unser Motiv herangehen. In der Regel liegt der mögliche Abstand zwischen Objektiv und Motiv bei 10 – 6 cm.
Wer die absolute Nähe mag und sich an Makroaufnahmen versuchen will, dem empfehle ich die App Camera 2+ für iPhone.
Nicht nur, dass wir unsere Motive sehr detailliert betrachten können, es entsteht dabei auch ein interessanter, unscharfer Hintergrund, mitunter sogar ein wunderschönes Bokeh, wenn sich der Hintergrund ein Stück weiter weg befindet.
Allerdings sind gelungene Makroaufnahmen, aus der Hand fotografiert, eher ein Glückstreffer. Aber genau hier kommen dann immer mein MiniStativ und das LED-Licht zum Einsatz.
Tipp 6: Die Belichtung
Schnee reflektiert Licht, das kann unsere Kamera natürlich nicht wissen und bestimmt im Automatikmodus eine kürzere Belichtungszeit, als notwendig wäre. Das ist dann der Grund, weshalb Schneeaufnahmen oftmals so schrecklich grau und trist wirken.
Das kannst du vermeiden, indem du schon vor der Aufnahme das Licht korrigierst oder deine Aufnahme anschließend mit einer Bildbearbeitungs App wie Snapseed oder Lightroom CC, nachbearbeitest.
Tipp 7: Die schönsten Nachtaufnahmen mit Schnee
Im Dunkeln wirkt eine verschneite Landschaft besonders attraktiv, denn der Schnee verdeckt alle störenden Elemente, die wir ohne Schnee sicher nicht fotografieren würden. Das blaue Licht der Nacht kombiniert sich stimmungsvoll mit den gelben, warmen Lichtern der Häuser.
Für eine gute Bildqualität bietet es sich an, die Aufnahmen mit einem kleinen Stativ zu machen, den Automatikmodus abzuschalten, und ISO sowie Belichtungszeit manuell einzustellen.